Mittwoch, 19. Dezember 2012

Von draus vom Walde: Das EINhörnchen

für alle Neugieren, Gestressten, Kreativen und Worcoholics

Von draus vom Walde komm ich her,
ich muss euch sagen, es regnete sehr.
All überall auf den Tannenspitzen
sah ich bunte Tierchen sitzen.

















Und wie ich so strolcht durch den finsteren Tann,
da ruft mich ein kleines Einhörnchen an,

"Marlettchen", ruft es, "tapfere Frau,
sei nicht traurig, wenn der Himmel nicht blau!


Wenn er heut nicht voller Geigen hängt
und dir der Tag nicht noch mehr Stunden schenkt.

Mach dich mal locker, geh doch einfach nach Haus
und ruh von der Last des Lebens endlich aus.


Schenk dir ein fein´s rotes Weinchen ein
und hör einen Song von der Mia-Klein.

Beginne dich ein wenig zu erden,
denn es soll wieder Weihnachten werden."


 :-)

Ich sprach, "Einhörnchen, mein gutes Tier,
so soll es sein, ich danke dir!"


Frohe Festtage, meine lieben Leser & Blogger.
Einen entspannten Neustart ins Jahr 2013
mit vielen guten Ideen wider die Einfalt!

TINE ROU und wie man ihr ein Schnippchen schlägt

für Bettina

Fast jeder kennt sie, sie treibt es fast mit jedem von uns, die Schlampe! Jeder lässt sich auf sie ein. Jeder braucht sie und hasst sie gleichermaßen, als hinge unser Leben von ihr ab.

Schon morgens geht es enervierend los. Sie zwingt uns zu den ewig gleichen Abläufen. Unsere Lebenspartner lässt sie auch sehr gern nach ihrer Pfeife tanzen. Tine schreibt uns quasi vor, was wir wie, wann und wo machen.


copyright: „Break it“ by Marilette

Der Gang in die Küche.
Du bist noch ganz marode von einer viel zu kurzen Nachtruhe, fühlst dich steinalt und schon zwingt sie dich, Wasser in die verdurstende Kaffeemaschine zu füllen, den widerlichen, sauer riechenden, nasskalten Filter des Vortags in den Abfall zu werfen, einen Neuen einzulegen, ihn mit 6 Löffeln Kaffee zu füllen und das On-Knöpfchen der Maschine zu betätigen.
OK, du freust dich schon ein wenig, wenn das Teil zu röcheln und zu gurgeln anfängt, der Kaffeeduft durch die Küche wabert, derweil du dich im Bad ächzend auf die Toilette sinken lässt.


Kaum hast du eine Atempause, geht es wieder los mit Tines ungutem Einfluss. Irgendwie kriegt sie dich in ihrem Effektivitätswahn dazu, kurz beim PC vorbeizustreunen, den Stecker wie zufällig reinzudrücken und nötigt dich auch dort, auf´s Knöpfchen zu tippen, obwohl du dir zum xten Male vorgenommen hast, zunächst ganz in Ruhe deinen Milchkaffee zu trinken, ohne deine 148.713 Mails zu checken und sofort damit anzufangen, nur mal kurz die Welt zu retten.


Hast du einen Lebensabschnittspartner, dann hörst du ihn garantiert im Bad rumoren und ärgerst dich, dass er offensichtlich nicht so versklavt ist wie du und nur drauf wartet, dass du ihm seinen frischgebrühten Kaffee reinreichst, was er, wenn du Glück hast, mit einem lieblichen Lächeln belohnt, oder war es doch nur wieder getarnte Schadenfreude, dass er nicht der Erste in der Küche war und Tine, das Scheusal, vorfand?

Sie gibt einfach keine Ruhe. Du schaust auf die Uhr, und sie gemahnt dich daran, dass du jetzt besser das Müsli und die Milch auf den Tisch stellst, sofern du mit deiner Partnerin vor´m Abflug noch ein paar freundliche Worte wechseln willst. Du versuchst, zumindest deinen Kaffee am Tisch und nicht vor dem PC zu trinken - und damit Tine Rou zu entgehen.

Da dein Herzblatt jedoch wiederholt viel zu lange braucht und ebenfalls von Tine zu etwas gezwungen wird, nämlich die Lidstriche sicherheitshalber erneut nachzuziehen (obwohl die stets perfekt sind!), bist du seltsamer Weise wieder dabei, die ersten überflüssigen Mails zu löschen, was Herzblättchen ins Zimmer hereinkommend mit einem bösen Blick quittiert und sich von der Rou zu der Bemerkung hinreißen lässt:

„Muss das denn immer sein, Liebes?“

Du zuckst zusammen und setzt dich verschämt an den Tisch, während Herzchen lustlos im Müsli herumstochert, weil es absolut genervt von Tine Rou zu sein scheint. Du überlegst, ob du ihm eventuell dein Leid über die tyrannische Rou klagen solltest. Du bist dir nicht sicher, wie sehr es vielleicht ebenfalls unter ihr leidet. Vielleicht mag dein Herzblatt die dumme Kuh ja sogar?!

Du sagst dir - weil du es keine Sekunde länger erträgst - dass du umgehend volles Risiko fährst und etwas Unvorhergesehenes tust, um die Herrschaft dieser Dame einzuschränken und sie zumindest vorübergehend aus deinem Leben zu verbannen.
Du kommst dir blöd und verunsichert vor. Du versuchst, Herzblättchen zu hypnotisieren. Und siehe da, nachdem du eine Minute volle Kraft voraus deine Blicke auf dein Liebes geheftet hast, wendet es endlich seine wundervollen Äuglein auf dich und schaut dich an. Ein Lächeln huscht über sein Gesicht.

Es sieht intelligent, wohlwollend und wissend aus.

Oh, wie schön ist das denn? Herzblättchen nimmt tatsächlich vollkommen unabhängig von Rous Diktatur DEINE HAND! Das ist ja unglaublich.

Die Besatzerin hat offensichtlich das Weite gesucht!
Du fühlst, wie du rot wirst und dir die Hitze von oben nach unten durch deinen Leib wallt, beugst dich nach vorn, schaffst es sogar, dich zu erheben, ohne Herzls Hand loszulassen und setzt dich herausfordernd lächelnd mittenmang auf den Schoß dieses deines Lebensabschnittspartners. Es dämmert dir langsam aber sicher, dass dein Herzblatt vielleicht mehr als ein Lebensabschnittspartner sein könnte.

Und dann? Kommt Tine Rou etwa wieder rein?


Nein, juchhu!
Du steuerst mit deinem Mund zielsicher auf den von deinem entzückenden Herzblättchen zu und gibst das Beste, was du hast:

Einen ganz dicken fetten Knall-Kuss.

Copyright: „Herzblatt“ by Peter Kupferschmidt











 

Schluss mit Routine, zumindest für heute morgen!


und DEINE V E R G A N G E N heit ?

Für Svenja

Ich schau in deine Augen, und sie erzählen mir von dir und deinem Leben mit ihnen.
Deine Frauen und deine Eltern sitzen mitten unter uns am Tisch. Sie klagen mir ihr Leid mit dir und über dich. Sie singen in den höchsten Tönen dein Loblied und kreischen ihre Wut, ihre Ent-Täuschung über dich heraus.




Bleib!

Deine Kinder spuken im Haus herum und rufen nach dir, aber du hörst sie nicht, hörst ihr Rufen nicht, hörst doch immer nur die Frauen aus ihnen jammern und willst sie nicht mehr sehen, weil sie dich nicht sehen, können und dürfen. Nicht auf diese Art.

Ich schau durch deine Augen in den Sumpf deiner ungelebten Träume, und es fließen die Tränen deiner Trauer in meinen Schoß. Ich sammle sie für dich und schenke sie dir zurück durch meine Küsse, meine Hände, meinen Atem auf deiner Haut, meine Perlen aus Sanftmut.

Und dann und wann, sind wir auch mal allein und spielen losgelöst wie Kinder, selbstvergessen und ohne Zeit und Raum.

Aber dann, sind sie wieder dabei, einer nach dem anderen kommen sie aus der Versenkung hervor.
Und sie mischen sich ein, wollen mitspielen, nerven, streiten, wüten, wollen dich nicht loslassen, deine Geister.

Und wir nehmen sie mit,
weil es nicht anders geht.
Nehmen sie an, nehmen sie in Pflege, adoptieren sie.
Und dann …?

Sind sie nicht mehr so gefährlich,
weil wir ihnen nicht mehr böse sind,
und sie dabei sein lassen?

Und ich?
Ich liebe dich.

Und du?
Liebst dich noch nicht?
Oder nimmst du mich trotzdem
und gerade deshalb?

Brauchst du mich nur,
liebst du mich
oder gehst du wieder?
 
So, wie wir sind, mit all dem gelebten Leben,
mit all unseren Lieben und Toten auch?

Sie und wir kommen … aus der VERGANGENHEIT?!

Wir bleiben noch,
wir sind jetzt da …

A N K U N F T

Mittwoch, 5. Dezember 2012

T A N Z E N

für Nelly ...

Nimm meine Hand.
Zieh mich zu dir hin.
Dreh dich .
Schieb mich.
Ich tanze dich.
Du tanzt mich.

Wir tanzen.

Du gibst mir deine Bewegung.
Ich nehm sie auf.
Du weichst zurück.
Ich komm dir nach.
Du schlägst die Laute.
Ich spiele die Geige.
Du gibst den Takt an.
Ich schmiege mich hinein.
















Wir werden eine Spirale.
Wir werden ein Kreis.
Wir werden der Weg.

Ich winde mich.
Du entwirrst mich.
Ich fall in dich hinein.
Du machst dich auf.
Ich treff dich.
Du fühlst den Druck.
Ich mach noch mehr.
Du entgleitest mir.
Ich wickle dich ein.
Du wickelst mich aus.
Ich zieh dich hinein.

Wir strudeln in den Sog.
Wir werden gefressen.
Wir werden ein Ganzes.

Du bist eine Feder.
Ich bin dein Papier.
Du schreibst mein Wesen.
Ich les dich dir vor.
Du glaubst es.
Ich lieb dich für immer.
Du hältst mich.
Ich fang dich.
Du lässt mich los.
Ich werde leicht.
Du fliegst hoch.

Mach auf.
Wiege dich mit mir.

Wir sind ganz . . . 

D E R   T A N Z