Samstag, 25. August 2012

   VIB-Interview mit einer Schönen:
  Schmetta Ling


   Frau Schmetta Ling in der Robe "Pfauenauge" denkt an ihre neue große Liebe,
  Vanessa Admiral


Marilette: Frau Ling, wie kamen sie als `very important butterfly´ zu ihrem Vornamen, Schmetta?

 
Ling: Nun ja, Marilette, es ist ein Relikt aus meiner Zeit als Raupe. Da war ich noch ein unmäßiger Macho und Rambo. Ich frass alles, was mir vor die Nase kam und schlug jeden vom Blatt, der sich zu nah an mein brechstangenstarkes Beißwerkzeug wagte. Mit anderen Worten, ich war rabiat, hochgradig verfressen, um nicht zu sagen - fressgestört.

 
Marilette: Aber gehörte das Vital-Kraftvolle nicht zu ihnen, Frau Ling?

 
Ling: Na, ja, schon irgendwie, andererseits konnte ich das Zarte in mir noch nicht zulassen. Aber dann traf ich Meta, die Divaeske, wissen sie?

 
Marilette: Ach, sie meinen die berühmt-berüchtigte Morphose?

 
Ling: Ja genau. Sie ist in meinen Augen die sensationellste Trans-Butterfly mit dem attraktivsten Flügelstyle. Ihr Vorbild war die Monroe, und sie hat es bekanntlich geschafft. Meta Morphoses Beispiel verdanke ich es, dass ich den Mut aufgebracht habe, zu meinem eigentlichen Ich und Sein zu stehen, ohne Rücksicht auf meine Vergangenheit..

 
Marilette: Glückwunsch, Frau Ling! Sie haben ihre Transformation recht weit und - wie man sieht - höchst erfolgreich betrieben. Man hörte, dass sie sich zu diesem Zweck in eine Verpuppungsanstalt begeben haben sollen, wo man zwar nicht unters Messer kommt, jedoch erheblich eingezwängt wird, nicht nur um abzuspecken, sondern auch, um sich unter Qualen Flügel wachsen zu lassen?

 
Ling: Ja, sie sagen es. Wer schön sein will muss leiden. Es war so mühevoll, den Rüpel abzulegen, sich aus diesem stacheligen engen Korsett zu befreien in dieser winzigen Kabine. Ich bekam kaum Luft und diese Feminigene injiziert, damit es besser flutschte. Eine Tortur. Aber es ist mir gelungen, ganz bei mir anzukommen! Nun bin ich nicht mehr depressiv, sondern froh und munter, eben authentisch. Und dann dieses Glück mit meinem Designer!
 
Marilette: Meinen sie den Glöökler?

Ling: (lacht) Ach, nein, den nun nicht, obwohl er enorm pompös arbeitet. Ich meine den aus der berühmten Edelfalter-Familie, Falto Nympahlis. Er hat mir das teuerste Modell „Pfauenauge“ exklusiv auf den zarten Leib geschneidert. Die Augenflecken eines Pfaus auf dem rostrot des hauchdünnen Chiffonstoffs sind doch unnachahmlich, nicht wahr? Und noch dazu die Abschreckungswirkung!

Marilette: Abschreckung? Haben sie denn Feinde oder Neider, Frau Ling?

Ling: Leider ja! Wenn es nur die Papparazzi wären. Diese widerlich vulgären und parasitären Fliegen-Schlampen Sturmia Bella und Phryxe Vulgaris wollten doch glatt meine kleinen Eierkinderchen fressen und sich in den Stacheln meiner Räupchen einnisten. Unverschämt!


  Als Schmetta Ling  noch ein fressgestörter Rambo war

Jetzt kann ich sie listig täuschen, ohne in mein altes brutales Rollenmuster zurück zu fallen. Von der Ferne sehe ich aus wie ein gefährliches Tier mit ganz großen Augen, eine gelungenere Abwehr ist doch wohl kaum denkbar. Sturmia und Phryxe haben sich zu unserem Glück feige verflüchtigt. Meine natürlichen Feinde kapieren  gar nicht, wen sie vor sich haben! Aber die Menschen durchschauen das täuschende Spielchen, sie lieben mich und erfreuen sich an mir.

Marilette: Ja, wirklich? Das ist sensationell, freut mich für sie!
Kommen wir nun zu ihrer exzeptionellen und anmutigen Luftakrobatik, Frau Ling. Wie fliegt es sich mit ihren neuen Flügeln? Welche Tänze in der Luft sind ihnen die liebsten?

Ling: Na ja, der Walzer natürlich, wenn ich so hin und her schaukele in der Sonne, der ist schon mein Favorit, aber auch der Rock´n Roll hat es mir angetan, wenn ich mich überschlage und den Salto Mortale mache.

Marilette: Sehr schön, ja. Und wo wohnen sie derzeit, Frau Ling?

Ling: Gute Frage. Nach langer Suche - von Blüte zu Blüte schwebend - wohne ich selbstverständlich first-class in einer Baccara Rose, Marilette. Dort bekomme ich den herrlichsten Nektar und genieße die entzückendste  Aussicht. Und der Duft, der sich dort entfaltet, einfach unvergleichlich! Die Rosenblatt-Bettwäsche ist so weich und anschmiegsam, wie gemacht für die Hochzeitsnacht mit meiner Vanessa Admiral.

Marilette: Ach, die Schmetterlingsfrau Admiral wird ihre 2. werte Gemahlin nach dem Tod ihres ersten Gatten, Herrn Kohl-Weiß-Ling? Kommt das nicht ein wenig plötzlich?

Ling: Durchaus nicht. Ja, Pieris war ein Guter, ganz wunderbar. Er musste lange um mich werben und flattern bis zur Erschöpfung, bevor ich ihn erhörte. Nun blickt er wohlwollend auf mich und Vanessa aus dem Schmetterlingshimmel. Da bin ich sicher. Allerdings muss ich gestehen: Es war Liebe auf den ersten Blick bei Vanessa und mir. Daher ging es so schnell.  Inzwischen sind ja endlich gleichgeschlechtliche Ehen erlaubt. Vanessa ist  wunderschön, so schnell, ausgesucht höflich und so weit gereist. Sie war sogar schon im Sturmflug nach Afrika gesegelt. Ich liebe sie und ihre stürmische Art.

Marilette: Sie lieben sie, trotzdem sie nicht die Ortsfesteste ist?

Ling: Natürlich. Ihr Charme ist betörend. Es ist vollkommen in Ordnung, dass sie so gern weit flattert. Sie braucht eben ihre uneingeschränkte Freiheit. Und ich brauche den Flirt, wie die Luft zum Atmen. Wir sind zwei sehr tolerante Seelen und beflügeln uns gegenseitig.

Marilette: Das freut mich, Frau Ling, da kann man ihnen beiden nur noch von Herzen Alles-Gute wünschen! Grüßen sie doch bitte ihre beste Freundin, Frau Citrus von mir. Ich sah sie vorhin vorbeifliegen. Sie hatte eine unglaublich schöne Robe in zitronengelb am Leibe von diesem neuen Stern am Butterfly-Designerhimmel Colias Croceus.

Ling: Ja, Colias ist die Show, stöckelt grundsätzlich auf HighHeels über Blüten und Blätter! Limonetta Citrus ist eins seiner prachtvollsten Aushängeschilder und dabei so eine Liebe - gar nicht eingebildet! Mit ihr lasse ich mich gern sehen. Sie hat diesen unnachahmlichen Stil. Ich grüße sie selbstverständlich von ihnen, Marilette.

Marilette: Auf Wiedersehen, Schmetta Ling, fliegen sie fröhlich weiter und - Danke - für das Interview!

Ling: Gern geschehen, liebe Marilette.
Ich mag Menschen mit schönen Augen. Sie besitzen überdies so eine wunderbar salzige Haut. Darauf lande ich besonders gern.  Auf ihrer Nase tanzt es sich am Nettesten. Da sind wir Auge in Auge beim Naschen: Sie lieben süße Früchtchen und ich ...

Marilette: Meine Salzletten!? ♥

Ling: (verdreht die Pfauenäuglein) Fürwahr, die machen mich ganz schwach! ♥